Das sind die 5 außergewöhnlichsten Bestattungsriten
Haben Sie schon mal von den bunten Särgen in Ghana gehört? Kennen Sie die Jazz-Bestattungen in New Orleans? Wir zeigen Ihnen hier fünf außergewöhnliche Bestattungsformen rund um die Welt.
1. Außergewöhnliche Särge
Individuell gestaltete Särge aus Ghana in verschiedenen Formen. Bildquelle: Adobe Stock.
Ein Standard-Sarg aus Holz ist Ihnen zu einfach? Dann könnten Sie auch in einem Ananas-förmigen Sarg beerdigt werden. Ghanaische Sargbauer machen aus den Holzkisten individuell gestaltete Särge, die farbenfroh lackiert werden. Ihrer Fantasie sind dabei keine Grenzen gesetzt. Die Modelle reichen von Auto-, Flugzeug-, Fisch-, Kuh- und Frucht-Formen zu diversen weiteren Formen.
Die Form des Sargs repräsentiert in der Regel einen wichtigen Aspekt aus dem Leben des Toten. So wird beispielsweise der Beruf oder eine große Leidenschaft des Verstorbenen in der Form des Sargs aufgegriffen. Die Kosten für so einen Sarg belaufen sich auf mindestens 400 US-Dollar, das entspricht ungefähr dem durchschnittlichen Jahreseinkommen in Ghana.
2. Beisetzung im Fußballstadium
Gute Nachricht für alle Fußballfans, denn: Die Verbindung mit ihrem Verein kann sogar über den Tod hinausreichen. Leidenschaftliche Fans können mit professionellen Bestattungsdiensten und aufwendigen Dekorationen ihre Liebe zum Verein mit einer sogenannten Fanbestattung bis ins Grab mitnehmen. Im Jahr 2023 wurden weltweit fast 25.000 Fanbestattungen durchgeführt.
Große Vereine wie Manchester United bieten verschiedene Möglichkeiten für solche Bestattungen an. In Großbritannien kann die Asche der Verstorbenen sogar auf dem Rasen im Stadion Old Trafford verteilt oder hinter der Torlinie bestattet werden.
In Deutschland ist die Bestattung in dieser Form aufgrund des Friedhofzwangs nicht erlaubt. Trotzdem bieten der Hamburger SV und der FC Schalke 04 eine Beerdigung auf „Fußballfriedhöfen“ an. Es handelt sich hier um bestimmte Teile von bestehenden Friedhöfen, die beispielsweise mit den Vereinsfarben bepflanzt werden oder in der Form eines Stadions angelegt sind. Die Kosten liegen meistens zwischen 4.000 und 7.000 Euro.
Die Fanbestattungen sind vor allem in Europa und Südamerika beliebt. Auch in Buenos Aires haben die Boca Juniors hierfür einen eigenen Fußballfriedhof gegründet.
3. Weltraumbestattungen
Sie möchten nach Ihrem Tod ein Teil des Universums werden? Eine Weltraumbestattung kann Ihnen das ermöglichen. Jedoch wird bei dieser Bestattungsform nur eine kleine Menge der Asche des Toten durch eine „Aschekapsel“ in den Weltraum transportiert.
Sie können dabei selbst wählen, ob diese Kapsel in eine höhere Schicht der Erdatmosphäre, in eine niedrige Erdumlaufbahn oder auf den Mond gelangen soll. Bei dieser Bestattungsart muss vorher eine Einäscherung erfolgen, die Asche wird dann im Weltraum bestattet.
Da die Weltraumbestattung bisher eher selten ist, muss vorher außerdem eine Verfügung aufgesetzt werden, beispielsweise durch einen Bestattungsvorsorgevertrag. Außerdem ist anzumerken, dass Weltraumbestattungen aktuell nur von den USA aus durchgeführt werden. Die Kosten belaufen sich hier, je nach Entfernung der Asche von der Erde, zwischen unter 1.000 und 10.000 Euro.
Die Bestattungsart der Zukunft ist das vielleicht noch nicht, aber vielleicht interessieren Sie sich dafür, wie Trauer zukünftig aussehen kann.
4. Jazz-Bestattungen
Kennen Sie schon die Jazz-Bestattungen von New Orleans (USA)? In der sogenannten Geburtsstätte des Jazz gehört die musikalische Begleitung von Bestattungszeremonien zum Trauerritual. In der Regel beginnt der „Trauer-Marsch“ beim Haus des Verstorbenen und begleitet diesen mit einer Trauermusik bis zum Grab. Die Musik startet eher ruhig und traurig, wird zum Ende jedoch immer fröhlicher und feierlicher. Der Ursprung von diesem Trauerritual liegt in afrikanischen Kulturen.
Bei oder nach der Beerdigung wird oft getanzt, so soll die Ernsthaftigkeit des Todes überspielt werden und das Leben des Verstorbenen gefeiert werden. Auch nach der Bestattung wird noch in den Straßen der Stadt gefeiert, hier sind alle, die mit feiern wollen, willkommen.
5. Hängende Särge
Die hängenden Särge sind in China, Indonesien und auf den Philippinen zu finden. Bildquelle: Adobe Stock.
Haben Sie schon mal von den hängenden Särgen gehört? In China, Indonesien und auf den Philippinen führte ein Platzmangel für Erdbestattungen dazu, dass viele ethnischen Gruppen ihre Verstorbenen in hängende Särge legten. Die Särge wurden an Klippen, Höhlen oder Felsspalten positioniert, sodass die Toten zum Himmel gerichtet bestattet werden.
In diesen Völkern wurde davon ausgegangen, dass bei dieser Bestattungsform die Seele des Verstorbenen befreit werden würde, weil man sie nicht unter der Erde bestattet und damit nicht dem Totenreich übergibt. Denn bei der Erdbestattung würde die Leiche und die Seele des Verstorbenen “erstickt” werden. Durch die hängenden Särge sollen die Seelen durch die offenen Gräber fortfliegen können.
Fazit
Wie Sie sehen, können Trauerformen unterschiedlich aussehen. Ob Ghana, Großbritannien, USA, China, Indonesien oder in den Philippinen, außergewöhnliche Bestattungsarten sind rund um die Welt zu finden.
Wie eine traditionelle Bestattung aussehen kann, sehen Sie hier.
